[REZESNION] ZU “HIDDEN LIES – MEIN GEHEIMNIS KANN DICH TÖTEN” VON CHARLOTTE RICHTER

[REZESNION] ZU “HIDDEN LIES – MEIN GEHEIMNIS KANN DICH TÖTEN” VON CHARLOTTE RICHTER

[Werbung] “Hidden Lies” habe ich vom Verlag als Leseexemplar erhalten. Herzlichen Dank!

Fesselnde Dystopie, in der die Welt in zwei unversöhnliche Lager geteilt ist, ab 14 Jahren

Noch vor wenigen Monaten gehörte Kara zu denen, die nach der Ansteckung mit Morbus Shade in besinnungslosem Wahn ihre Mitmenschen angegriffen und eine völlig zerstörte Welt zurückgelassen haben. Nun ist die Bevölkerung in die zwei Lager der Infizierten und der Gesunden aufgeteilt und es scheint unmöglich, die Seiten zu wechseln.

Fast unmöglich. Denn mithilfe ihrer Familie gelingt es Kara, sich als gesund auszugeben, und nach Hause zurückzukehren. Ein Medikament hält die Infektion, die noch immer in ihr lauert, in Schach. Doch die Medizin wird bald aufgebraucht sein und dann wird Kara wieder zum aggressiven Monster werden. Ihr unaussprechliches Geheimnis lastet schwer auf ihrer Seele. Nur wenn sie mit Adrian zusammen ist, gelingt es ihr, die Vergangenheit kurz zu vergessen. Doch obwohl sie sich immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, darf sie sich ihm niemals anvertrauen. Weil Adrian fast seine gesamte Familie durch den Ausbruch von Morbus Shade verloren hat, ist er wild entschlossen, alle Infizierten zu bekämpfen. Und das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Denn Kara hat etwas getan, das sie selbst sich niemals verzeihen wird – und das ihre Liebe für immer zerstören würde.

© Arena


Verlag: Arena
Genre: Dystopie
Erscheinungsdatum: 15.09.2022
Seiten: 488
HC: 18,00 €
Ebook: 13,99 €
Reihe: nein
ISBN: 978-3401606859


Meine Meinung

Als großer Fan von Dystopien konnte ich diesem Klappentext natürlich nicht widerstehen.Mir fiel es leicht in die Geschichte einzutauchen. Die Erzählung erfolgt aus der Sicht von Kara, die eine „Infizierte“ ist. Die Welt hat sich verändert, wir befinden uns im Jahr 2037 und nachdem die Corona-Pandemie überstanden war, folgte ein Virus, das den Großteil der Menschheit vernichtet hat. Die „Infizierten“ in dieser Story erinnern stark an „The Walking Dead“, mit dem Unterschied, dass man zwar gebissen wird, um das Virus zu bekommen, aber nicht sterben muss, damit es ausbricht. Und dazu haben überlebende Experten ein Medikament erfunden, mit dem das Virus sozusagen „in Schlaf“ versetzt werden kann. Doch was, wenn dieses Medikament langsam,  aber sicher zur Neige geht?

Auch wenn das Grundkonstrukt mit dem zombieartigen Virus nicht unbedingt realistisch erscheint, so wurde die Geschichte absolut authentisch und glaubwürdig dargestellt. Viele Menschen verachten die Infizierten, obwohl sie die Medizin zu ganz normalen Menschen macht. Dabei geht es in erster Linie meistens nicht mal um das Ablaufdatum, den Zeitpunkt, wo die Medizin zuneige geht. Vielmehr werden sie als Monster abgestempelt, die in ihrer „aktiven“ Phase Menschen gebissen und getötet haben.

Genau das machte die Story so glaubwürdig! Denn genau so würde es auch in Wahrheit ablaufen. Der Hass greift um sich, viele interessiert nicht, dass sich niemand ausgesucht hat, sich zu infizieren. Sobald das passiert, gehört man einfach nicht mehr dazu! Das Schlimme ist, ich konnte es zum Teil verstehen. Wie soll man Menschen verzeihen, die zwar nicht sie selbst waren, aber alle, die man liebt, getötet haben und man dies vielleicht noch mitansehen musste? 

Ich konnte aber auch absolut mit Kara mitfühlen, den Zwiespalt, in den sie sich immerzu befand. Die Angst, vor dem, was kommt, die Angst vor der Wahrheit und die Angst, alles zu verlieren, was sie ausmacht. Das war schon alles sehr gut konstruiert. Das letzte Drittel gibt noch mal so richtig Gas und man kann das Buch vor Spannung kaum noch aus der Hand legen. Ich muss zugeben, das Ende passt gut zur Geschichte, es war mir nur etwas zu abrupt. Vielleicht hätte hier ein zweiter Band gut getan, denn die schnellen Wendungen am Ende haben die vorherige Glaubhaftigkeit ein wenig getrübt. 


Fazit

Hidden Lies ist eine beängstigende und teils auch ziemlich brutale Dystopie. Sie war jetzt in manchen Belangen nicht unbedingt sehr realistisch, dafür aber absolut glaubhaft dargestellt. Vor allem die Reaktionen und Handlungen der Menschen konnte ich komplett realitätsnah einordnen. Die Figuren sind gut gezeichnet, auch wenn mir an manchen Stellen etwas die Tiefe gefehlt hat, vor allem zwischen Kara und Adrian. Dieser Funke wollte einfach nicht überspringen. Aber die Haupthandlung hat mich dafür umso mehr gekriegt. Ich konnte die düstere Stimmung, die Anspannung und Angst förmlich nachempfinden und war in diesem zerstörerischen, toll dargestellten Setting komplett gefangen. Der Schluss ging mir ein wenig zu schnell, eine Fortsetzung hätte hier womöglich einen schöneren Schnitt herbeigeführt. Doch insgesamt fand ich das Buch absolut gelungen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen. 4,5 Sterne, 5 auf den gängigen Portalen!

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